und, was du dagegen tun kannst
Morgens früh, du stehst seit 10 Minuten vor deinem vollen Kleiderschrank und findest einfach nichts. Die Hose engt dich ein, das Muster von dem Shirt passt nicht zum Rest und wo ist eigentlich schon wieder der Kaschmir-Pulli, den du so gerne trägst? Na, wiedererkannt?
Ist es nicht paradox: Je mehr wir besitzen, desto weniger Outfits und Übersicht scheinen wir zu haben. Was wiederum dazu führt, dass wir noch mehr kaufen und, du ahnst es, noch weniger im Schrank finden, weil einfach nichts zusammenpasst. Lass’ uns in dieser Endlosschleife mal die Stopp-Taste drücken. Hier kommen also die gängigsten Gründe, warum du einfach nichts anzuziehen hast, aber auch, was du dagegen tun kannst.
Du shoppst nach Trends
Frühling, Sommer, Herbst und Winter und ständig lockt der neue Stoff (wortwörtlich). Neue Farben, neue Materialien, neue Muster, zack, gekauft. Handwäsche? Whocares. Die Farbe hast du ja auch noch nicht! Und so landet das Teil für Monate in den Tiefen deines Wäschekorbs, weil du nichts hast, was man damit waschen könnte. Ist aber egal, in der Zeit hast du schließlich schon längst was Neues erworben. Aber, irgendwie passt das jetzt auch wieder nicht zum Rest. Na ja, macht nichts, du gehst in die Stadt, denn irgendwo ist ja immer Sale. Und so sammeln sich über die Jahre Kleidungsstücke an, die erstens überhaupt nicht zusammenpassen und zweitens nach einer Saison veraltet sind.
Shopping ist dein Hobby
Dopamin schießt durch dein Hirn, wenn du nur den Warenkorb im Onlineshop rot blinken siehst. Du zählst die Tage, bis dein Paket ankommt, die DHL-Fahrerin klingelt und aufgeregt nimmst du das Paket entgegen. Der Inhalt ist fast egal, es geht um den Akt. Bis zum nächsten Mal. Kommt dir das bekannt vor? Welcome to your brain chemistry. Unser Hirn macht uns kurzfristig gute Gefühle bei neuen Dingen oder Shopping. Das bedeutet aber auch, wir sind immer wieder auf dieses Hochgefühl angewiesen. Deshalb solltest du lieber schauen, was dir fehlt oder warum du immer wieder auf „kaufen“ drückst. Shoppst du aus Langeweile? Belohnst du dich für deinen stressigen Job? Kannst du sonst nichts mit dir anfangen? Ja, es ist unbequem sich diesen Fragen zu stellen. Aber, anstatt deinen Alltag mit Kleinkram zu kompensieren, darfst du dich fragen:
Wie will ich leben?
Du kaufst nach Anlässen
Die Hochzeit deiner Freundin steht an, ein Geburtstag, Weihnachten, Silvester, whatever: Zeit loszustiefeln und sich wieder neu einzudecken, oder? Endlich hast du einen Grund das Kleid, das du letztens bei Arket gesehen hast, auch zu kaufen. Kann man machen. Mal. Wenn du allerdings nach Anlässen shoppst, anstatt vorher in deinen Schrank zu gucken, kommst du an den gleichen Punkt, wie bei den Trends: Nichts passt zusammen.
Du kannst nicht „nein“ sagen
Sale-Schilder, Newsletter und ein Coupon im Briefkasten und schon ertönt Nina Chuba in deinem Kopf und singt „Ich will haben, haben, haben.“ Die einfachste Lösung: bestell’ die E-Mails ab, lösch’ Apps und schmeiss die Gutscheine direkt in den Müll. Denn du sparst nichts, wenn du die Kleidung gar nicht erst gebraucht hast.
Du verschiebst Entscheidungen
Die Hose, die du vor 6 Monaten gekauft hast, wolltest du ja noch ändern lassen. Stattdessen baumelt sie, mit Etikett, traurig vom Bügel. An der Jacke fehlt ein Knopf, aber in die Hose passt du bis zum nächsten Frühling bestimmt wieder rein. Verschobene Entscheidungen sind die Hoffnung darauf, zu einem späteren Zeitpunkt eine bessere Entscheidung treffen zu können. Aber, diese Situation, glaub’ mir, wird nicht eintreffen.
Du lässt deine Vergangenheit nicht los
Dein Abiball-Kleid, die Heels, auf denen du eh nicht laufen kannst: In unserem Besitz manifestieren sich Lebenssituationen. Zumindest schreiben wir ihnen das zu und geben ihnen so einen Wert. Vielleicht hast du aber auch eine ganz bestimmte Vorstellung von der Person, die du gerne wärst (und die eben genau diese Heels trägt). Dann go for it, aber warte nicht darauf, jemand zu werden, der du einfach nicht bist. That being said: Persönliche Entwicklung ist meine Religion und ich glaube, dass man sich zu allem entwickeln kann. Aber: dafür muss man innerlich was tun und es ist nicht abhängig von Äußerem wie den besagten Heels oder anderen shiny objects.
Deine Kleidung passt dir nicht
Zu lang, zu klein, zu groß, zu kurz. Und, um mit der Tür direkt ins Haus zu fallen: Wenn du aus deiner Kleidung rauswächst, musst du sie nicht behalten, um irgendwann wieder reinzupassen. Unpassende Kleidung ist keine Motivation. Deine Kleidung sollte sich nach dir richten und nicht andersherum.
Du hast noch nie systematisch aussortiert
Vielleicht hast du hier und da mal ein wenig ausgemistet. Aber hast du schon einen richtigen Deep Dive in deinen Kleiderschrank gemacht? Nach den Gründen, die du gerade gelesen hast, verstehst du vielleicht besser, warum du nichts anzuziehen hast. Und nein, es liegt nicht nur an den Klamotten selbst. Es liegt vor allen Dingen an dir, an deinen alltäglichen Entscheidungen, wie zufrieden du mit deinem Leben bist oder es mit Besitz kompensierst. Deshalb, ran an die Schubladen und Schränke und lern’ dich dabei auch selbst kennen. Richtig auszusortieren ist der wichtigste Punkt, um langfristig gute Looks zu kreieren und Übersicht zu finden. Schaff’ dir Raum und Zeit und, ganz pragmatisch, finde endlich das, was du suchst.
Keinen Bock, das alleine zu machen? Feel you, denn es kann ganz schön anstrengend sein. Good news: Ich helf’ dir dabei und wir sind zusammen schneller fertig. Du brauchst mehr Infos dazu? Dann geht’s hier lang.